Studienvoraussetzungen im Überblick

Gruppe in der Stadt

Sie haben sich entschieden, dass Sie an einer Hochschule in Deutschland studieren wollen? Das freut uns sehr! Wir sind uns sicher, dass Sie eine großartige Zeit in Deutschland haben werden. Vorab sollten Sie jedoch sicherstellen, dass Sie die nötigen Voraussetzungen für ein Studium in Deutschland erfüllen. Die wichtigsten Punkte haben wir hier für Sie zusammengefasst. 

Grundsätzlich möchten wir Ihnen ans Herz legen, frühzeitig mit den Vorbereitungen zu beginnen. So sind Sie gut informiert und können mit Sicherheit die eine oder andere Enttäuschung vermeiden. 

Kann ich mich mit einem nicht-deutschen Schulabschluss bewerben?

Ob Sie nach Ihrem Schulabschluss direkt in Deutschland studieren können, hängt davon ab, ob Ihr Schulabschluss als gleichwertig anerkannt wird und damit als gültig ist.

Wenn Sie aus der EU, dem EWR (Island, Liechtenstein, Norwegen) oder der Schweiz kommen, haben Sie es oft recht einfach, und Sie können sich folgende Regel merken: Wenn Sie mit Ihrem Abschluss in Ihrer Heimat studieren können, wird er in der Regel auch für ein Studium in Deutschland anerkannt.
Mit einem Schulabschluss aus einem anderen Land hingegen können Sie meist nicht direkt ein Studium in Deutschland aufnehmen. Stattdessen müssen Sie entweder zwei bis drei einen vergleichbaren Studiengang in Ihrer Heimat besuchen oder ein Studienkolleg in Deutschland absolvieren. Dies gilt übrigens nicht, wenn Sie ein IB-Diploma oder ein Abitur von einer deutschen Schule im Ausland haben. Auch in einigen künstlerischen Studiengängen können Sie sich ohne anerkannte Hochschulzugangsberechtigung bewerben, da hier manchmal ausschließlich Arbeitsproben und Eignungstests entscheidend sind.

Es gibt im Internet einige Portale, die Ihnen bei der Einschätzung helfen, ob Ihr Schulabschluss für ein Studium in Deutschland anerkannt wird. Wir empfehlen Ihnen hierfür die Zulassungsdatenbank des DAAD, das Infoportal zu ausländischen Bildungsabschlüssen (anabin) oder das DAAD-Portal My GUIDE. Hier erfahren Sie auch, ob Sie mit Ihrem Abschluss einen oder einen zum Studium in Deutschland haben. Bitte beachten Sie aber, dass diese Websites Ihnen nur eine grobe Orientierung bieten können, verbindlich sind die Auskünfte nicht. Die finale Entscheidung liegt immer bei der Hochschule. Daher ist es am sichersten, direkt beim Akademischen Auslandsamt Ihrer Wunschhochschule nachzufragen, ob Sie die Voraussetzungen erfüllen.

Sie wissen bereits, dass Ihr Schulabschluss nicht für ein Studium in Deutschland anerkannt wird, Sie wollen aber nicht zwei bis drei Semester in Ihrem Heimatland studieren? Dann könnte der Besuch eines Studienkollegs in Deutschland eine Option für Sie sein. Dort werden Sie gezielt in sogenannten Schwerpunktkursen auf Ihr gewähltes Studium vorbereitet. Die Unterrichtssprache ist Deutsch und daher werden bereits zur Zulassung gute Deutschkenntnisse verlangt, meist auf dem Niveau B1-B2 des (GER). Zudem müssen Sie vorher eine Aufnahmeprüfung bestehen.

Nach zwei Semestern in einem Studienkolleg steht meist Ihre an. Wenn Sie diese Prüfung bestehen, ist das Ihre Hochschulzugangsberechtigung, und Sie können sich mit Ihrem Zeugnis an deutschen Hochschulen für alle Studiengänge bewerben, die Ihrem Schwerpunktkurs entsprechen. Sie sind nicht mehr an Ihre ursprüngliche Studienwahl gebunden.

Studienkollegs gibt es übrigens in fast jedem Bundesland in Deutschland. Machen Sie sich am besten schon vorab Gedanken, in welchem Bundesland Sie später studieren möchten. So können Sie von Kontingenten profitieren, die die Hochschulen für Absolventinnen und Absolventen von Studienkollegs aus ihren eigenen Bundesländern bereithalten. 

Zusätzliche Informationen zum Thema Studienkolleg finden Sie auf dieser DAAD-Website.

Wie gut muss ich Deutsch sprechen?

Die meisten Studiengänge an deutschen Hochschulen werden auf Deutsch unterrichtet. Daher fordern die meisten Hochschulen Deutschkenntnisse auf mindestens B2-Niveau des Europäischen Referenzrahmens (GER). In der Regel müssen Sie diese Deutschkenntnisse bereits bei der Bewerbung nachweisen, entweder durch ein Sprachzertifikat oder durch eine Sprachprüfung vor Ort.

Die Liste der anerkannten Zertifikate unterscheidet sich von Hochschule zu Hochschule, und die nötigen Sprachniveaus legt häufig sogar jeder Studiengang selbst fest. Informieren Sie sich daher rechtzeitig bei Ihrer Wahlhochschule über die konkreten Bedingungen, die in Ihrem Wunschprogramm gelten.

Einige internationale Studiengänge oder bestimmte Aufbaustudiengänge werden hingegen auf Englisch unterrichtet. Wenn Sie sich für ein solches Angebot bewerben möchten, brauchen Sie daher keine Deutschkenntnisse nachweisen, dafür aber gute Englischkenntnisse. Auch bei Austauschstudierenden reicht manchmal gutes Englisch, da sie nur einige Semester in Deutschland verbringen. Das Leben in Deutschland ist aber auf jeden Fall einfacher, wenn Sie ein wenig Deutsch können. So können Sie sich zum Beispiel einfacher ein leckeres Gebäck in einer Bäckerei bestellen.

Mehr Informationen zu den Deutschkenntnissen finden Sie auf unserer Seite „Die deutsche Sprache“.

Wo und wie bewerbe ich mich für ein Studium?

Wo und wie Sie sich bewerben können, hängt vor allem vom gewünschten Studiengang bzw. Ihrer Fächerkombination ab.

Grundsätzlich gibt es in Deutschland zulassungsbeschränkte und zulassungsfreie Studiengänge. Wenn Sie sich für einen zulassungsfreien Studiengang entschieden haben und alle Voraussetzungen erfüllen, können Sie sich direkt bei der Hochschule einschreiben. Bei zulassungsbeschränkten Studiengängen durchlaufen Sie hingegen ein . Wichtig ist für Sie, dass Sie die zwei verschiedenen Zulassungsbeschränkungen kennen: Bei der örtlichen Zulassungsbeschränkung legt die jeweilige Hochschule die Details fest, während die bundesweite Zulassungsbeschränkung für bestimmte Fächer an allen Hochschulen in Deutschland gleichermaßen gilt. Vor Ihrer Bewerbung sollten Sie also erst einmal recherchieren, ob Ihr Studiengang zulassungsfrei oder zulassungsbeschränkt ist. Falls er zulassungsbeschränkt ist, informieren Sie sich, welche Zulassungsbeschränkung konkret gilt. Das alles erfahren Sie am einfachsten direkt auf der Website der jeweiligen Hochschule. Da sich dies auch von Semester zu Semester ändern kann, empfehlen wir Ihnen, dies immer aktuell vor dem Absenden Ihrer Bewerbung nochmals zu überprüfen.

Wenn Sie schließlich Ihre Bewerbung einreichen, achten Sie darauf, dass Sie sie an den richtigen Empfänger senden. Wer das in Ihrem Fall ist, hängt davon ab, aus welchem Land Sie kommen und welche Zulassungsbeschränkung bei Ihrem Studiengang konkret gilt. Wir haben das kurz für Sie zusammengefasst:

Wenn Sie aus der EU oder einem EWR-Land stammen und sich für einen bundesweit zulassungsbeschränkten Studiengang (im Moment Medizin, Pharmazie, Tiermedizin und Zahnmedizin) bewerben, dann senden Sie Ihre Bewerbung an die Stiftung für Hochschulzulassung. Wenn Sie sich hingegen für einen Studiengang mit örtlicher Zulassungsbeschränkung entschieden haben, können Sie sich neben der Stiftung für Hochschulzulassung auch direkt bei der Hochschule bewerben.

Kommen Sie aus einem anderen Land? Dann richten Sie Ihre Bewerbung entweder an uni-assist oder Ihre gewählte Hochschule. In diesem Fall spielt es keine Rolle, welche Art von Zulassungsbeschränkung in Ihrem Fach konkret gilt.

Welche Unterlagen Sie einreichen müssen und wie das Bewerbungsverfahren in Ihrem Fall genau abläuft, erklärt Ihnen das Akademische Auslandsamt Ihrer gewählten Hochschule. Falls es Ihnen diese Information nicht direkt geben kann, vermittelt es Sie sicher an die richtige Stelle. Machen Sie sich bitte bewusst, dass auch die Form der Bewerbung je nach Hochschule und Einzelfall unterschiedlich ablaufen kann. Während eine Hochschule bspw. nur ausgedruckte Bewerbungen akzeptiert, kann es sein, dass eine andere Einrichtung ausschließlich Bewerbungen über ein Onlineformular entgegennimmt.

Beachten Sie auch die jeweiligen Bewerbungs- und Einschreibefristen der einzelnen Hochschulen. Mehr Informationen rund um die Bewerbungsverfahren finden Sie auf unserer Website.

Brauche ich ein Visum und/oder eine Aufenthaltserlaubnis?

Ob Sie für das Studium in Deutschland ein Visum und/oder eine benötigen, hängt im Wesentlichen davon ab, aus welchem Land Sie kommen und wie lange Sie in Deutschland bleiben möchten.

Wenn Sie aus einem EU-Land oder aus Island, Liechtenstein, Norwegen oder der Schweiz kommen, brauchen Sie weder ein Visum noch eine Aufenthaltserlaubnis. Sie können einfach mit Ihrem gültigen Personalausweis oder einem ähnlichen Dokument (wie bspw. einem Reisepass) einreisen. Sobald Sie eine Wohnung gefunden haben, müssen Sie sich beim Ihres Wohnortes registrieren. 

Wenn Sie aus Australien, Großbritannien, Israel, Japan, Kanada, Neuseeland, Südkorea oder den Vereinigten Staaten sind, können Sie ebenfalls ohne Visum einreisen. Das Gleiche gilt für Sie, wenn Sie aus Andorra, Brasilien, El Salvador, Honduras, Monaco oder San Marino kommen und in Deutschland nicht arbeiten wollen. Wenn Sie länger als drei Monate in Deutschland bleiben möchten, benötigen Sie allerdings immer eine Aufenthaltserlaubnis. Eine solche Erlaubnis beantragen Sie bei der bzw. dem Ausländeramt, das für Sie zuständig ist.

Kommen Sie aus einem anderen Land brauchen Sie hingegen für gewöhnlich ein Visum für Ihre Einreise und Ihren Aufenthalt. Ein solches Visum beantragen Sie bei deutschen Botschaften oder Generalkonsulaten in Ihrem Heimatland. Wenn Sie schon eine konkrete Studienplatzzusage haben, können Sie sich für ein bewerben. Warten Sie noch auf den finalen Zulassungsbescheid oder steht noch eine Aufnahmeprüfung vor Ort an? Kein Grund zur Sorge: Für solche Fälle gibt es ein , das Sie anschließend in Deutschland problemlos in eine Aufenthaltserlaubnis zum Studium umwandeln lassen können. Bitte reisen Sie niemals mit einem Touristenvisum ein, wenn Sie in Deutschland studieren möchten. Ein solches Visum können Sie anschließend nicht in ein Visum für Studierende umschreiben lassen. 

Mehr zum Thema Visum und Aufenthaltsgenehmigung erfahren Sie auf unseren Websites.

Wie muss ich meine Finanzierung nachweisen? 

Wenn Sie für die Einreise nach Deutschland ein Visum benötigen (siehe oben), müssen Sie auch belegen, dass Sie Ihr Leben und Studium in Deutschland finanzieren können. Seit dem 1. Januar 2023 wird erwartet, dass Sie Mittel in Höhe von 934 Euro pro Monat bzw. 11.208 Euro pro Jahr nachweisen können.

Es gibt verschiedene Arten, wie Sie einen solchen Finanzierungsnachweis erbringen können. Sie können Ihrer Eltern einreichen, einen Sicherheitsbeitrag auf einem gesperrten Konto („“) hinterlegen, eine nachweisen oder ein anerkanntes vorweisen. Mehr Informationen dazu erhalten Sie bei der deutschen Botschaft oder einem deutschen Konsulat in Ihrem Heimatland.

Weiterführende Informationen zum Finanzierungsnachweis und zu den Lebenshaltungskosten in Deutschland finden Sie auf unserer Website.

Muss ich mich in Deutschland krankversichern? 

Wer in Deutschland studieren möchte, benötigt eine Krankenversicherung. Daran führt kein Weg vorbei. Spätestens bei der Einschreibung an Ihrer Hochschule müssen Sie nachweisen, dass Sie krankenversichert sind. Unter Umständen brauchen Sie aber keine neue Versicherung abschließen, sondern können Ihre Krankenversicherung aus Ihrem Heimatland mitbringen. Besuchen Sie diese DAAD-Website, um mehr darüber zu erfahren, wie Sie sich als internationale Studierende in Deutschland krankenversichern können.

Wer kann mir bei der Wahl des Studienganges helfen?

Machen Sie sich keine Sorgen, wenn Sie erst am Anfang Ihrer Planungen sind und noch nicht genau wissen, welches Fach oder welches Studienprogramm Sie am meisten interessiert und zu Ihnen passt. Registrieren Sie sich doch beim Test für Ausländische Studierende (TestAS), um das herauszufinden. Dieser Test hilft Ihnen nicht nur bei der Orientierung, sondern kann manchmal auch Ihre Chancen auf eine an Ihrer Wunschhochschule verbessern. Sie können den Test in einem der vielen internationalen Testzentren absolvieren. Probieren Sie es aus!

Alternativ können Sie sich auch jederzeit an die Studienberatungen der einzelnen Hochschulen wenden. Vielleicht bekommen Sie dort gute Tipps? Die Hochschulen organisieren auch Tage der offenen Tür, die speziell auf die Bedürfnisse von Studieninteressierten zugeschnitten sind. Hier könnten Sie auch Studienprogramme kennenlernen, an die Sie vorher noch gar nicht gedacht haben.